Bedeutung des Namens „Rechenberg“

Der Name „Rechenberg“ bedeutet wie wir sehen werden und später nachgewiesen werden soll, eigentlich:

Berg – berg  oder  Rücken eines Berges und wie es scheint reicht der Ursprung dieser Wortform bis in die Zeit zurück, als ganz Mitteleuropa von Kelten besiedelt war. Die zahlreichen Urbewohner Deutschlands waren Gallier des hibernischen Stammes.  Sie sind als die Ältesten anzusehen, denn sie haben keine Ortsnamen in ihrer Sprache nationalisiert, also keine vorgefunden; darum ist anzunehmen, dass sie durch eine friedliche Einwanderung ins Land kamen. Im  5. Jahrhundert n. Chr. wurden bekanntlich die Kelten von den von Osten und Norden her eingewanderten Germanischen Völkerstämmen weiter gegen Westen gedrängt.

Die keltischen Ortsnamen gehen vor das Mittelalter zurück. So lange die Kelten noch nicht germanisiert waren, blieben ihre Ortsnamen in ungemischten Wohnsitzen bestehen, in gemischten wurden sie übersetzt. Die Deutschen gebrauchten den übersetzten Ortsnamen, die Kelten den ursprünglichen. Die keltischen Bezeichnungen wurden zu Ortsnamen je nachdem die keltische Sprache mehr und mehr ausstarb. Die Unterschiede der deutschen Mundarten, es sei hier nur auf den fränkischen und alemannischen Dialekt hingewiesen, rühren von der Aufnahme des keltischen in die deutsche sprach her. Bei Eigennamen bzw. Ortsnamen handelt es sich hier um eine Übersetzung. Diejenigen Berge, welche die Kelten mit rugha bezeichneten, nannten die Alemannen (Franken, Schwaben, Thüringer, Sachsen) fortan „rech“ oder „rechen“. Demnach ist „rechen“ die Übersetzung von „rugha, rugha-berg“ oder „berg – berg“ oder „Rücken eine Berges“; zuweilen „steiler Abhang“, zuweilen auch „Berg“. Für diese Behauptung tritt ein, dass inmitten des alten Alemanniens zwischen Rems- und Filsfluß, in der Nähe von Gmünd und unweit des schwäbischen Jura der „Rechberg“ liegt und bis zu der stattlichen Höhe von 703 Meter über dem Meeresspiegel aufsteigt. Die bisherigen Erläuterungen weisen somit darauf hin, dass „rechberg und rechenberg“ alemannischen Ursprungs sind.

Die älteste Spur des Völkerbundes der Alemannen in germanischen Landen zeigt sich unter dem Kaiser Caracalla (Alemannicus), welcher die Alemannen i.J. 211 besiegte.

Abschließend sei  noch bemerkt, dass die Überlieferungen keine Kunde davon enthalten, wie aus den Ortsnamen der Personenname „Rechenberg“ entstanden ist und wer sich zuerst so genannt hat. Die Personennamen („Rech“, „Rechberg“, „Rechenberg“) sind heute noch ein- zwei- und dreisilbig.

Quelle: „Beiträge zu einer Geschichte der Familie Rechenberg“ von H. Heinrich B. Freiherr von Rechenberg; Forschungen des Archivdirektors Mone, Karlsruhe (Baden), des Prof. Obermüller, Leipzig und des Dr. Riecke, Weimar.

                          

                          

Rechenberg Historia